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Deutsche untere Ligen

Paderborn – Tapfer kämpfend, tapfer scheiternd

Wer heute an Paderborn denkt, hat eine Mannschaft im Kopf, die wenig Besonderheitswert hat und typisch zweite Liga ist. In der jüngeren Vergangenheit, der Saison 2013/2014, gab es allerdings ein historisches Ereignis. Mit beschränkten finanziellen Mitteln feierte Paderborn den wundersamen Aufstieg in die erste Liga, allerdings ging es dann wieder bergab. Heute ist Paderborn ein erneut aufstrebender Zweitligaverein, was angesichts der vielen jüngeren Enttäuschungen bewundernswert ist. Wie konnte es zu solch einer Achterbahnfahrt kommen?

Der glamouröse Aufstieg

Die erste Liga hatte in den vergangenen Jahren gelegentlich den Trend, ein Überraschungsteam für eine Saison willkommen zu heißen. Dies waren solche Teams, die in der Zweitligasaison zuvor mit geringen finanziellen Mitteln, aber einem unglaublichen Mannschaftsgeist und Kämpferherz, den Aufstieg geschafft hatten. So, wie es zuvor bei der SpVgg Greuther Fürth und auch Eintracht Braunschweig der Fall war, bekam der SC Paderborn in der Saison 2013/2014 die Ehre.

Die Euphorie bei den Fans war riesig und die Mannschaft hatte sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten verstärkt. Aber genau hier war der Knackpunkt: „Im Rahmen ihrer Möglichkeiten“ bedeutete bei dem SC Paderborn, dass sie kaum Budgets verfügbar hatten und improvisieren mussten. So folgte der direkte Abstieg, da mehr nunmal nicht möglich war.

Déja-Vu in der zweiten Bundesliga – Wiederabstieg

Wie kommt es, wenn einzelne Spieler in der 1. Bundesliga beeindrucken konnten? Andere Mannschaften gucken sie sich aus und lotsen sie zu sich. Die Spieler springen an, da sie weiterhin Lust auf die höchste deutsche Spielklasse haben. Dieser Aderlass an Leistungsträgern sowie das geringere Budget für die zweite Liga machten es Paderborn unmöglich, sich nach adäquatem Ersatz umzuschauen. So war man mit einem selbst für die zweite Liga schwachen Kader und einer uneingespielten Mannschaft am Ende der nächsten Saison wieder Letzter und stieg in die dritte Liga ab: Der Super-GAU! Doch es hätte noch schlimmer kommen können…

Glück im Unglück

In der nächsten Drittligasaison belegte Paderborn den drittletzten Platz und hätte absteigen müssen. Doch da der Ligakonkurrent TSV 1860 München einen bürokratischen Fehler machte, musste der TSV 1860 anstatt Paderborn absteigen.

Paderborn fing sich in der nächsten Saison und holte einen beeindruckenden zweiten Platz in der dritten Liga, was nach Jahren der Abstiege ein Erfolgserlebnis und die Beförderung in die zweite Bundesliga zur Folge hatte.

Dort macht der SC Paderborn in dieser Saison einen sehr stabilen Eindruck und belegt nach der Hinrunde den siebten Tabellenplatz. Der erneute Aufstieg erscheint machbar, womit sich die Achterbahnfahrt nun in positive Richtung fortsetzen würde.

Man darf gespannt bleiben bei diesem unterhaltsamen Verein!